Infektionen der Vagina und der äußeren Geschlechtsorgane durch Hefepilze (vulvovginale Candidose, VVC) oder Bakterien (bakterielle Vaginose, BV) sind im klinischen Alltag an der Tagesordnung: Schätzungsweise drei von vier Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer vulvovaginalen Pilzinfektion und etwa 10 bis 15 % in Deutschland an einer BV (bei z. B. Afrikanerinnen sind es über 30 %). Ausgelöst oder begünstigt werden diese Infektionen durch eine Dysbalance des vaginalen Mikrobioms. Sie gehen mit einem hohen Leidensdruck für die Patientinnen einher und halten sich oftmals hartnäckig oder sind rezidivierend. Die BV geht zudem mit einem deutlich erhöhten Risiko für gynäkologische Komplikationen sowie Komplikationen während der Schwangerschaft einher und begünstigt Co-Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten. Erfahren Sie hier, welche Rolle das Mikrobiom bei diesen vaginalen Erkrankungen spielt, worauf bei deren Diagnosestellung zu achten ist und welche Therapien – ins besondere bei rezidivierenden Fällen – in aktuellen Leitlinien (auch während der Schwangerschaft) empfohlen werden.
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Fachwissen für Gynäkologen: Lernen Sie mehr über Schwangerschaft, Geburtshilfe, Hormontherapie und gynäkologische Onkologie. Unsere CME-Fortbildungen behandeln essenzielle Themen wie Endometriose, PCOS, Menopause, Pränataldiagnostik, operative Gynäkologie und Reproduktionsmedizin. Nutzen Sie unser kostenloses Online-Angebot, um sich flexibel fortzubilden und CME-Punkte zu sammeln.

Adipositas in der gynäkologischen Praxis – moderne Therapieoptionen zur bestmöglichen Unterstützung der Patienten
Adipositas ist weltweit auf dem Vormarsch. Auch in der gynäkologischen Praxis stellt Adipositas ein zunehmendes Problem dar und betrifft Frauen aller Altersgruppen – teilweise mit erheblichen Folgeerkrankungen, die unter anderem mit Infertilität, Schwangerschaftskomplikationen oder auch schwerwiegenden kardiovaskulären Beschwerden einhergehen können. Änderungen des Lebensstils sind zwar wesentliche Maßnahmen zur Gewichtsreduktion, können von vielen Patientinnen allerdings häufig nicht dauerhaft umgesetzt werden und haben nur begrenzte Effekte auf das Gewicht. Erfahren Sie hier, welche Folgeerkrankungen einer Adipositas bei Frauen verschiedener Altersgruppen in der gynäkologischen Praxis adressiert werden müssen, warum Adipositas eine chronische Erkrankung darstellt und welche Therapieeffekte mit modernen Behandlungsoptionen erzielt werden können.
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Zyklusmonitoring 2.0: schneller schwanger durch „Fertility Awareness“
Paare mit unerfülltem Kinderwunsch versuchen häufig, zunächst mithilfe der Kalendermethode den optimalen Empfängniszeitraum zu bestimmen. Diese Methode bietet angesichts der häufigen Variationen von Zyklus- und Lutealphasenlänge allerdings für viele Frauen keine ausreichende Vorhersagekraft. Diese lässt sich deutlich verbessern durch serielle Hormonmessungen im Urin oder durch Nutzung der Zervixschleimveränderungen, als estrogenabhängiger Parameter, und der Körperkerntemperatur, als Marker einer stattgehabten Ovulation („symptothermale“ Methode). Allerdings sind diese Methoden nicht ganz trivial und nicht für alle Frauen praktikabel. Heute stehen weitere Methoden des Zyklusmonitorings zur Verfügung: So kommt es zyklusabhängig bei Frauen nicht nur zu den bekannten Veränderungen der Hormonkonzentrationen, auch weitere, nicht invasiv messbare Parameter korrelieren mit den verschiedenen Zyklusphasen. So unterliegen z. B. der Anstieg der peripheren Hauttemperatur, die Veränderung der Herz- und auch der Atemfrequenz den typischen, zyklusabhängigen Veränderungen, und diese können mittels kontinuierlicher Messung zur Bestimmung des fertilen Fensters genutzt werden. Mithilfe der kontinuierlichen Registrierung dieser Parameter während des Nachtschlafes können große Datenmengen (Big Data) gespeichert und im Rahmen selbstlernender Algorithmen (maschinelles Lernen und artifizielle Intelligenz) analysiert und zur Bestimmung des Empfängnisfensters genutzt werden.
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Orale Kontrazeption – ein Leitfaden für die aktuelle Verhütungsberatung
Die „Anti-Baby-Pille“ feiert Geburtstag: 60 Jahre sind seit Markteinführung des ersten oralen Kontrazeptivums vergangen. Die Entwicklung der hormonellen Kontrazeption war ein bedeutender Impuls für die Veränderung der Gesellschaften vieler Industrienationen des letzten Jahrhunderts. Seit einigen Jahren wird die Einnahme von Hormonen jedoch vermehrt kontrovers diskutiert, es entstand regelrecht eine Anti-Hormon-Einstellung. So wechselten in den letzten Jahren immer mehr Frauen von der sicheren Verhütung mittels hormoneller Kontrazeption auf weniger effektive Methoden. Zeitgleich wurde ein Anstieg an Schwangerschaftsabbrüchen und des Verkaufs von Notfallkontrazeptiva verzeichnet. In Deutschland sind derzeit zahlreiche orale Kontrazeptiva in unterschiedlicher Hormonzusammensetzung verfügbar, wobei das Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil variiert. Unterschiede bestehen insbesondere hinsichtlich des Risikos für venöse Thromboembolien (VTE). Im Fall adäquater Einnahme zählen orale Kontrazeptiva jedoch zu den sichersten Verhütungsmethoden. Um die optimale Kontrazeption für jede Frau im Einzelfall zu klären und der Verunsicherung gegenüber hormonhaltigen Kontrazeptiva zu begegnen, ist eine geeignete Beratung essentiell. Diese bedeutet neben Berücksichtigung der persönlichen Präferenz der Frau die objektive Aufklärung über Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Verhütungsmethoden sowie die individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung. In dieser Fortbildung erhalten Sie Informationen zur Entwicklungsgeschichte oraler Kontrazeptiva sowie zu deren Vor- und Nachteilen. Sie erfahren, wie sich die Einstellung der Frauen zur Anwendung hormoneller Präparate über die Zeit gewandelt hat und erhalten Informationen, welche Faktoren für eine Kontrazeptionsberatung relevant sind.
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Differenzierte Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause
Fast jede dritte Frau leidet im Klimakterium unter behandlungsbedürftigen vasomotorischen Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen. Symptome wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder sexuelle Funktionsstörungen können ebenfalls auftreten und die Lebensqualität betroffener Frauen stark einschränken. Die Hormonsubstitution in der Peri- und Postmenopause stellt hier eine effektive Maßnahme dar und wird inzwischen – bei entsprechender Indikationsstellung – wieder klinisch empfohlen. In der Praxis sollten das Beschwerdebild und mögliche Risikofaktoren gut erfasst und potenzielle Arzneimittelinteraktionen ausgeschlossen werden. State of the art ist heute der individualisierte Einsatz von vorzugsweise niedrig dosierten Östrogenen, Östrogenen kombiniert mit Gestagenen oder Tibolon, wobei die Applikation, Dosierung und Behandlungsdauer gemeinsam mit der Patientin festgelegt wird.
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Bedeutung der molekularen Diagnostik für das therapeutische Management des Mammakarzinoms
Moderne Sequenziertechnologien haben die Möglichkeiten der Diagnostik von Krebserkrankungen erweitert und zu einem tieferen Verständnis der Tumorbiologie beigetragen. Beim Mammakarzinom sind inzwischen viele Genveränderungen bekannt, die für die Abklärung des familiären Risikos und der Prognose etabliert sind. Die Bestimmung prädiktiver Marker mittels molekulargenetischer Methoden ist z. B. beim metastasierten Mammakarzinom für Alterationen der Gene BRCA1/2, PIK3CA und optional NTRK bereits obligat. Durch eine erweiterte Diagnostik mit größeren Genpanels können der Status prädiktiver obligatorischer Marker sowie Informationen über mögliche Resistenzmechanismen gewonnen werden. Die zunehmende Herausforderung der klinischen Interpretation molekularer Analysen erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Experten in molekularen Tumorboards. Dabei werden zunehmend spezialisierte Software-Tools verwendet, die Molekularpathologen bei der Analyse der Tumorgenetik und behandelnde Ärzte bei Therapieentscheidungen unterstützen. Das Mammakarzinom steht am Beginn eines Paradigmenwechsels hin zur molekular stratifizierten Therapieplanung.