Das sog. „Sonnenhormon“ Vitamin D erfüllt wichtige Funktionen in zahlreichen Organsystemen. Dabei ist Vitamin-D-Mangel insbesondere in den nördlicheren Breitengraden sehr verbreitet. Zahlreiche Studien postulieren Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Mangel und einer Vielzahl von Gesundheitsrisiken. Dazu gehören z. B. Typ-2-Diabetes, Depression und Brustkrebs. Bei nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel wird stets eine bedarfsgerechte Vitamin-D-Substitution empfohlen. Bis dato ist eine Vitamin-D-Supplementation ohne nachgewiesenen Mangel für wenige Indikationen fest etabliert. Dazu gehören v. a. osteoporotische Frakturen. Bestimmte Populationen weisen ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel auf, z. B. ältere Menschen und Personen mit geringer Sonnenexposition. Zudem weisen Patienten und Patientinnen mit chronischen Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Leber und der Niere häufig einen ungedeckten Vitamin-D-Bedarf auf. Es herrscht oftmals Unklarheit bezüglich Indikation und korrekter Durchführung einer Vitamin-D-Bestimmung und -Substitution. Ebenso ist der Stellenwert einer Kombination von Vitamin D mit anderen Mikronährstoffen nicht abschließend geklärt.
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Praxiswissen: Diabetes und Multimorbidität – Teil 2
Typ-1- und Typ-2-Diabetes sind Stoffwechselerkrankungen, die unbehandelt zu zahlreichen Folgeschäden führen können. Zu den Folgeerkrankungen zählen u. a. Krebserkrankungen wie das kolorektale Karzinom, das Pankreaskarzinom und das hepatozelluläre Karzinom. Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes besteht neben den typischen Folgeerkrankungen, die aus der Stoffwechselstörung resultieren, eine erhöhte Komorbidität mit anderen immunologisch vermittelten Erkrankungen wie der Autoimmunthyreoiditis und der Zöliakie. Das gleichzeitige Vorliegen eines Diabetes und einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung wirkt sich prognostisch besonders ungünstig aus. Daneben mehren sich Hinweise, dass Diabetespatienten ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen aufweisen. Nach Diagnose einer Demenz müssen die Therapieziele angepasst werden. Bei diesen Patienten steht die Vermeidung von Akutkomplikationen wie Hypoglykämie im Vordergrund.
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Dr. med. KI – Künstliche Intelligenz in der Medizin
Im zweiten Teil der Kursreihe „Dr. med. KI“ werden wichtige medizinische Anwendungsgebiete künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. Die Nutzung von KI und Big Data bietet eine Chance, die Gesundheitsversorgung zu optimieren. KI-Systeme werden u. a. in der Radiologie, in der klinischen Patient:innenversorgung und bei Krankenversicherungen eingesetzt. Beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen müssen allerdings stets ethische und rechtliche Aspekte beachtet werden. Dazu gehören insbesondere Aufklärungspflicht, das Selbstbestimmungsrecht der Patient:innen und Datenschutz.
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Dr. med. KI – Einführung in die künstliche Intelligenz
Der erste Teil der Kursreihe „Dr. med. KI“ bietet eine verständliche Einführung in das Thema künstliche Intelligenz (KI) und einige ihrer wichtigen Teilgebiete. Im zweiten Teil werden relevante medizinische KI-Anwendungen vorgestellt. Das Datenvolumen im Gesundheitswesen wächst exponentiell und stellt eine Herausforderung für die Behandelnden dar. Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Eigenschaft von Computern, mit einer „menschenartigen“ Autonomie Inputdaten auszuwerten und Aktionen auszuführen, um bestimmte Ziele zu erreichen. KI gilt als Schlüsseltechnologie, um das Potential großer Datenmengen (Big Data) voll ausschöpfen zu können. Für die Medizin sind die KI-Teilgebiete Maschinelles Lernen (ML), artifizielle Neuronale Netze (NN) und Deep Learning besonders relevant. Deep Learning bezeichnet den Einsatz komplexer NN. Diese zeichnen sich durch eine hervorragende Performance im Erkennen von Mustern und Zusammenhängen in komplexen Datensätzen aus. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz von Deep Learning und anderen ML-Verfahren sind jedoch ausreichend große und qualitativ hochwertige Datensätze.
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B12, B6, und Folsäure – Bedeutung der Trias für den Stoffwechsel
Die Trias der Vitamine B12, B6 und Folsäure muss gleichzeitig vorhanden sein, damit der Stoffwechsel in den Folat- und C1-(Methylierungs-)Zyklen ungestört vonstattengehen kann. Unterversorgung mit diesen Vitaminen kann zu erheblichen Defiziten bei den Synthesen der Nukleinsäure und Neurotransmitter führen und die Bildung und Instandhaltung der Myelinscheiden behindern. Zu den schwerwiegenden Folgen eines Mangels zählen eine gestörte Zellteilung sowie neurologische Defizite und Blutbildveränderungen. Die Häufigkeit der neurotropen Effekte eines B-Vitaminmangels und seine Ursachen werden vielfach unterschätzt. Die Therapie mit einer Vitaminkombination ist einfach und effektiv. Sie führt oft zu einer Verbesserung oder einem Verschwinden der Symptome. Die parenterale Therapie kann für Patienten, die aufgrund von Medikamenteneinnahme oder Resorptionsstörungen ein hohes Risiko für einen Vitaminmangel haben oder die von einer Langzeitwirkung profitieren, von Vorteil sein.
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Allergische Rhinitis – Implikationen des Klimawandels
10 bis 40 % der Bevölkerung weltweit leiden unter den Symptomen einer allergischen Rhinitis. Der globale Klimawandel triggert über das Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wie Temperaturerhöhung, ansteigende CO2-Konzentrationen, höhere Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung durch Stickoxide, die Zunahme der Belastung durch Pflanzenpollen und Schimmelpilzsporen. Stickoxide können die Aggressivität der allergenen Proteine in Pflanzenpollen erhöhen. Die Behandlung der allergischen Rhinitis durch Allergenkarenz ist nicht immer möglich. Eine wirksame symptomatische Therapie kann durch orale und topische H1-Antihistaminika der zweiten und dritten Generation, durch topische Glukokortikoide, durch die Kombination beider Wirkstoffgruppen oder durch Leukotrien-Antagonisten erfolgen. Bei einer persistierenden allergischen Rhinitis mit schwerwiegender Symptomatik sind H1-Antagonisten zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnungsfähig. Eine kausale Behandlung mittels Allergenimmuntherapie (AIT) ist vor allem bei jüngeren Patienten anzustreben, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
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Kur auf Kassenrezept
Eine Kur wird häufig assoziiert mit antiquierten Heilverfahren an traditionellen Kurorten, die mit einer modernen Medizin nicht im Einklang zu stehen scheinen. Immer mehr wird die Kur jedoch neu entdeckt, beforscht, weiterentwickelt und an die Erfordernisse einer sich wandelnden Medizin und Gesellschaft angepasst. Seit 2021 besteht sogar wieder die Möglichkeit, eine Kur an anerkannten Kurorten für geeignete Patienten als sogenannte „ambulante Vorsorgeleistung in einem anerkannten Kurort“ zu beantragen. Bei Bewilligung besteht eine weitreichende Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung. Im Folgenden soll darauf eingegangen werden, was unter einer Kur verstanden werden kann, für welche Indikationen sie infrage kommt, wie „kuriert“ wird mit Einblick in die aktuelle Studienlage, wie ein Kurantrag gestellt und der passende Kurort gewählt werden kann. Abschließend werden Fälle aus der Praxis zur Veranschaulichung vorgestellt.
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Dengue-Fieber – Update Prävention
Dengue-Fieber ist weltweit die häufigste und sich am schnellsten ausbreitende, durch Mücken übertragene virale Erkrankung. Das Dengue-Virus wird in mindestens 128 Ländern übertragen und breitet sich zunehmend auch in Europa aus. Dengue ist die häufigste Ursache für Fieber bei Reiserückkehrenden aus den Tropen und Subtropen. Der bislang einzige in der EU zugelassene Dengue-Impfstoff ist nur für Personen nach nachgewiesener Dengue-Infektion in Endemiegebieten indiziert. Nun wurde ein neuer tetravalenter Dengue-Impfstoff zugelassen. Dieser kann unabhängig vom Serostatus zur Prävention von Dengue-Fieber bei Menschen ab vier Jahren angewendet werden und steht somit als Reiseimpfung zur Dengue-Prävention zur Verfügung. Erfahren Sie hier, in welchen Ländern Dengue mittlerweile verbreitet ist, was bei der Reiseberatung sowie Betreuung von erkrankten Reiserückkehrern beachtet werden sollte, mit welchen Schutzmaßnahmen sich eine Infektion vermeiden lässt und welche Unterschiede und Möglichkeiten die Dengue-Impfstoffe bieten.
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Polypharmazie im Alter – wie viele Pillen braucht der Mensch?
Infolge der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Multimorbidität einer alternden Gesellschaft steigt die Zahl der Patienten, die gleichzeitig mehrere, unterschiedliche Medikamente einnehmen. Polypharmazie ist weitverbreitet, aber nicht per se ein Qualitätsproblem. Dennoch erfordert sie besondere Aufmerksamkeit, da sie das Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Arzneimittelwechselwirkungen begünstigt. Daher ist es wichtig, alle regelmäßig eingenommenen Medikamente des Patienten zu kennen und regelmäßig deren Indikation zu überprüfen. Ausgewählte Tools und Listen können dabei helfen, nebenwirkungsreiche beziehungsweise potenziell inadäquate Medikamente (PIM) zu identifizieren und mögliche Alternativen zu finden.
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Update zur Interstitiellen Zystitis
Die Interstitielle Zystitis (IC), respektive das Bladder-Pain-Syndrom (BPS), ist ein seltenes Krankheitsbild, das allerdings häufig mit einem hohen Leidensdruck bei den erkrankten Patienten einhergeht. Unterleibsschmerzen, Nykturie und Pollakisurie zwingen die meist weiblichen Betroffenen dazu, ihren Alltag und ihre Freizeit erheblich umzustellen beziehungsweise einzuschränken. Die genaue Ursache der Erkrankung ist jedoch bisher ungeklärt. Oft vergehen Jahre und verzweifelte Therapieversuche, bis die Diagnose gestellt wird. Ein früher Therapiebeginn ist jedoch für das klinische Outcome essenziell. Pentosanpolysulfat (PPS) ist als einzige Substanz für die Therapie der IC/BPS zugelassen. Weitere interventionelle und operative Verfahren stehen zur Verfügung, deren Wirksamkeit in urologischen Fachkreisen diskutiert wird. Die (supratrigonale) Zystektomie ist dabei als Ultima Ratio anzusehen.
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Die Vitamine B6, B12 und Folsäure – Synergismus im zellulären Stoffwechsel
Die Vitamine B6, B12 und Folsäure sind für Stoffwechselwege der Energiegewinnung und der Regeneration des Organismus notwendig. Bei einem Defizit kommt es zunächst meist zu unspezifischen Symptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit oder Vitalitätsverlust, bevor klinische Zeichen auftreten. Ein Mangel kann zudem den anabolen Stoffwechsel von Hormonen und Neurotransmittern direkt stören und somit zu depressiven Verstimmungen führen. Zu den Risikofaktoren einer Unterversorgung zählen z. B. die Einnahme bestimmter Medikamente, Resorptionsstörungen, vegane und vegetarische Ernährung, zunehmendes Alter und große psychische Belastungen. Ein Serumvitamin-B12-Spiegel im Referenzbereich schließt das Bestehen eines funktionellen Mangels nicht aus. Dieser kann besser durch Nachweis der Marker Holotranscobalamin und Methylmalonsäure belegt werden. B-Vitamine lassen sich durch orale oder parenterale Gaben supplementieren. Ein relevanter Teil der Bevölkerung kann orale B12-Gaben nicht absorbieren, sodass hier eine parenterale Supplementierung von Vorteil ist.